In unserer Immobilienfotografie-Facebook-Gruppe werden regelmäßig Fragen rund um das Thema Immobilienfotografie gestellt. Dabei kam das Thema auf, wie Fotos, die direkt aus der Kamera kommen, verkleinert bzw. komprimiert werden können.
In diesem Artikel lernst du 5 Möglichkeiten kennen, wie du deine Bilder verkleinern kannst und was die jeweiligen Vor- und Nachteile sind.
1. Website: tinypng.com
Eine einfache Art und Weise ein Bild zu verkleinern ist die Möglichkeit über eine Website wie TinyPNG. Man zieht dort einfach die gewünschten Bilder im .jpg oder .png Format in ein eigens dafür vorgesehenes Fenster und schon beginnt die Komprimierung der Fotos. Nach einiger Zeit sieht man das Ergebnis der Komprimierung und kann die Fotos herunterladen. Das ganze ist zunächst kostenlos, mit einigen Einschränkungen. Gegen eine jährliche Gebühr kann die maximale Dateigröße auf 25 MB erhöht werden. Größter Nachteil ist, dass an der Auflösung nichts verändert wird. Ein 20 Megapixel großes Bild ist auch nach der Komprimierung ein 20 Megapixel großes Bild, nur eben in einer geringeren Qualität (was aber mit dem menschlichen Auge in unserem Test nicht nachvollziehbar war). Leider ist aber die Verkleinerung nicht wirklich brauchbar, um Jpeg's aus der Kamera direkt für das Internet zu verkleinern. Aus einer 4,5 MB großen Jpeg-Datei machte die Website eine 2,9 MB große Datei, was für die Verwendung im Web immer noch viel zu groß ist.
2. Website: shortpixel.com
Das gleiche Prinzip wie TinyPNG nutzt auch die Website Shortpixel. Dort kann man allerdings in der kostenfreien Variante (ohne Anmeldung) bis zum 50 Bilder gleichzeitig hochladen, wobei jedes Foto bis zu 10 MB groß sein darf. Das Ganze klappt mit .jpeg und .png sowie auch mit .gif Dateien. Auch hier wird an der Auflösung der Bilder nichts verändert, lediglich die Qualität wird verringert. Allerdings hat man hier die Auswahl zwischen 3 verschiedenen Komprimierungs-Optionen - Lossy, Glossy und Lossless. In unserem Test mit der 4,5 MB großen Jpeg-Datei aus der Kamera verkleinerte der "Lossy"-Modus das Bild um 59% auf 1,8 MB. Im "Glossy"-Modus lag die Verkleinerung noch bei 51%, was eine 2,2 MB große Datei zur Folge hatte. Im "Lossless"-Modus wurde die Datei lediglich um 5% komprimiert, sodass das Bild anschließend immer noch 4,2 MB groß war. Auch wenn hier die Komprimierung in der Lossy-Option größer ist, als bei TinyPNG, so sind die 1,8 MB immer noch zu viel für den Gebrauch auf einer Website. Nach einer kostenlosen Registrierung fällt das Limit von 10 MB pro Bild weg und man kann kostenlos bis zu 100 Bilder im Monat komprimieren. Gegen Gebühr kann man diese Anzahl noch erhöhen.
3. Software (Windows): TinyPic
Die Software TinyPic kann kostenfrei heruntergeladen werden und ist für Windows geeignet. Da ich selbst Mac-Nutzer bin, kann ich diese Software leider nicht testen. Laut Beschreibung kann man dort mehrere Bilder gleichzeitig verkleinern und das Ganze bei nahezu gleichbleibender Qualität. Es schaut danach aus, dass man die gewünschte Bildgröße eingibt und das Programm die Ausgangsdatei dann auf diese Auflösung verkleinert. Sollte dies der Fall sein und das Ergebnis Dateien mit kleiner bis mittlerer dreistelliger KB-Größe auswerfen, so ist dies durchaus für die Verwendung auf Webseiten geeignet.
4. Software (Mac & Windows): Pixillion
Die Software Pixillion kann kostenfrei (für den privaten Gebrauch) heruntergeladen werden und ist für Mac und Windows geeignet. Gewerbliche Nutzer können eine entsprechende Lizenz erwerben. Das Programm unterstützt zahlreiche Formate und beherrscht neben dem Verkleinern von Bilder auch das Konvertieren (Umwandeln) in andere Formate, sowie das Beschriften und einfügen von Wasserzeichen. Man kann in verschiedenen Modi das Ausgangsbild verkleinern. Ich habe als Lange Kante 1280 Pixel eingegeben, was eine gängige Größe für die Verwendung im Web ist. Tipp: Im Dialog "Größe ändern" bei Filter "glatte verschwommene Pixel" auswählenb, sonst wird das Ergebnis sehr pixelig. Bei den Komprimierungseinstellungen habe ich 80% Qualität eingestellt und das Ergebnis war eine Jpeg-Datei mit nur noch 607 KB Dateigröße. Reduziert man hier auf 60% Qualität so erhält man eine Datei mit 414 KB ohne wirklich sichtbaren Qualitätsverlust. Dies eignet sich schon deutlich besser für Webseiten.
5. Software: Lightroom
Lightroom ist im Vergleich zu den zuvor genannten Lösungen nicht in die Kategorie "Quick & Dirty" einzusortieren. Vielmehr ist es eine umfangreiche Bildverwaltungs- und Bildbearbeitungssoftware, die vielfältige Möglichkeiten des Bildexports bietet. Wer also Lightroom besitzt, kann getrost auf die zuvor genannten Möglichkeiten verzichten. Auch wer andere Bildbearbeitungsprogramme wie Photoshop, Photoshop Elements oder Affinity Photo besitzt, hat hier alle Mittel an Bord, um Bilder optimal auszugeben bzw. zu verkleinern. Über den Export-Dialog in Lightroom kann die Bildgröße flexibel eingestellt werden, beispielsweise auf 1280 Pixel für die lange Kante. Auch Jpeg-Qualität und die Auflösung können individuell angepasst werden. So habe ich im Test ein Bild mit einer Größe von 881 KB erhalten (Lange Kante 1280px, 80% Qualität).